Okinawa und die Goldene Woche


















Ende April erreichte ich die Präfektur Okinawa, um die Goldene Woche hier zu erleben. Während dieser besonderen Zeit, die von Ende April bis Anfang Mai dauert, folgen in Japan die bedeutendsten Feiertage des Landes aufeinander. Die meisten Japaner nutzen diese Woche für ihren Urlaub, was für Reisende bedeutet, sich auf starken Verkehr und längere Wartezeiten einzustellen.
Die Feiertage der Goldenen Woche sind:
Showa-Tag - 29. April: Ein Feiertag zum Gedenken an den Geburtstag des ehemaligen Kaisers Showa, der Japan während des Zweiten Weltkriegs regierte.
Verfassungstag - 3. Mai: Ein Feiertag zur Erinnerung an die Verabschiedung der neuen Verfassung, die nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 in Kraft trat.
Grünentag - 4. Mai: Ein Feiertag, der der Umwelt gewidmet ist und von Kaiser Showa ins Leben gerufen wurde, einem Liebhaber der Natur, Pflanzen und Blumen.
Kinderfest - 5. Mai: Auch als Jungenfest bekannt, an dem die Familien für die Gesundheit und erfolgreiche Zukunft ihrer Söhne beten. Es gibt auch ein Mädchenfest, das am 3. März gefeiert wird.
Okinawa, mit seiner Hauptstadt Naha, ist eine der größten Inseln im Süden Japans und wird auch als "Hibiskusblüteninsel" bezeichnet. Bekannt für ihre amerikanischen Einflüsse, aufgrund eines amerikanischen Militärstützpunktes und der rund 50.000 ansässigen Amerikaner, bietet die Insel eine vielfältige kulinarische Szene mit einer Fülle von Steakhäusern und Burger-Bars. Obwohl das öffentliche Verkehrssystem Busse und eine Monorail im Stadtzentrum von Naha umfasst, ist der Autoverkehr im Vergleich zu anderen Städten auf der Hauptinsel intensiver.
Die Stadt selbst ist überschaubar, wobei die Kokusai-dori Straße die Haupt-Einkaufsstraße mit Restaurants und Geschäften darstellt. Hier kann man entspannt bummeln und in den zahlreichen Shops Souveniers und Süßigkeiten kaufen. Ein beliebtes Mitbringsel sind Shisa Statuen.
Shisa sind mythische Wesen, die eine zentrale Rolle in der Tradition der Bewohner Okinawas spielen. Halb Hund, halb Löwe, verkörpern sie eine Mischung aus Schutzgeist und Wächter. Typischerweise findet man zwei Shisa, die Seite an Seite stehen: Eine Statue zeigt ein geöffnetes Maul, während die andere ein geschlossenes Maul hat. Es wird geglaubt, dass das offene Maul böse Geister vertreibt, während das geschlossene Maul die guten Geister festhält. Von den Inselbewohnern werden diese Symbolwesen am Eingang zu ihren Häusern aufgestellt, um vor dem Bösen zu schützen und Unglück abzuwehren.
Geht man die Kokusai-dori Street weiter entlang zweigt die Heiwa-dori-Arkade ab und bietet Früchte, Spezialitäten und andere Leckereien. Über die Arkade gelangt man direkt zur Makishi Markthalle, in der eine Vielzahl von Fisch und Meeresfrüchten angeboten wird.
Entlang der Kokusai-dori Straße schließt seitlich die Ryugu Street an, wo sich eine Reihe von kleinen Bars befinden. An heißen und schwülen Tagen, die hier häufig vorkommen, kann man in entspannter Atmosphäre ein gekühltes Orion genießen. Orion ist das lokale Bier von Okinawa, das zusammen mit anderen alkoholischen Spezialitäten wie Awamori, einem aus Reis gebrannten Schnaps, angeboten wird. Für die Abenteuerlustigen gibt es Habushu, einen Awamori-Schnaps, in dem eine Habu-Schlange eingelegt ist, eine auf Okinawa heimische Art.
Für diejenigen, die dem städtischen Trubel entfliehen und das ursprüngliche Okinawa mit seiner Landschaft und den Stränden erleben möchten, empfiehlt es sich, in den Norden der Insel zu fahren.
Tipps:
Café: Coffee Shack Hibariya: Ein charmantes und gemütliches Café, versteckt in einem ursprünglichen Garten, unaufgeräumt und improvisiert.
Ryugu Street: Hier reihen sich kleine Bars und Lokale mit Außensitzmöglichkeiten aneinander und laden zum geselligen Essen und Trinken ein. Den Abend an einem heißen und schwülen Tag hier bei einem kühlen Getränk in dieser ausgelassenen Atmosphäre ausklingen zu lassen und die Leute zu beobachten, ist ein freudvolles Erlebnis.
Fisch essen in der Makishi Markthalle: Selbst wenn man kein Fan von Seafood ist, lohnt sich ein Rundgang, um vielleicht die eine oder andere unbekannte Fischsorte zu entdecken. Ein wahres Erlebnis ist es jedoch, hier zu essen. Man wählt sich bei einem der Stände mit einem Körbchen seinen frischen Fisch oder Seafood (achtung zumeist leben die noch) aus und nimmt diesen dann mit ins Obergeschoss, wo er frisch für einen zubereitet wird. Die Händler helfen gerne und erklären die verschiedenen Sorten und geben Empfehlungen. Definitiv lehrreich und frischer geht es nicht. Für Fischliebhaber eine Gaumenfreude.